25.06.2025: Regenbogenreich & Opferadel: Wokeness als Klassenkampf 2.0 von oben |
Ein anderes Wort für Wokeness ist also "Anstand"?
Falsch. Ein anderes Wort für "Wokeness" ist Heuchelei mit Studienabschluss.
Woke ist, wenn der linksliberale, schwule oder transsexuelle Beamte aus gutsituiertem Hause, der mit EUR 10K/Mt. im gehobenen öffentlichen Dienst sitzt - selbstverständlich nach abgeschlossenem Quengelfach-Studium ("Genderpädagogik im postkolonialen Diskursraum") - plötzlich zur "meist diskriminierten Person" erklärt wird. Opferstatus als Karrieresprungbrett.
Woke ist nicht soziale Gerechtigkeit. Woke ist ein neo- und kulturmarxistisches Ablenkungsmanöver, geboren aus dem intellektuellen Schutt der Frankfurter Schule. Weil Marx’ Verelendungsthese nie eintrat, wurde der Klassenkampf kurzerhand durch Identitätspolitik ersetzt: Jetzt geht’s nicht mehr um Arbeiter gegen Bourgeoisie - sondern um "non-binäre Körper" gegen "toxische Männlichkeit".
Während der Altlinke noch das Proletariat retten wollte, rettet der Woke von heute sein LinkedIn-Profil mit Pronomen und Awareness-Seminaren.
Und wer hat's gekapert? Die neoliberale, korporatistische und technokratische Managerkaste. Die hat längst erkannt: Diversität verkauft sich. Das "Regenbogen-Branding" ist nichts anderes als ein Feigenblatt. Pride Month - brought to you by Nestlé, Amazon und BlackRock. Die Regenbogenflagge flattert heute nicht mehr nur über Barrikaden - sie hängt auch am Fenster der Marketingabteilung.
Woke ist Neomarxismus nach Gramsci: keine Revolution von unten - sondern "sanfte Transformation" von oben. Durch einen "Marsch durch die Institutionen", der längst abgeschlossen ist. Nur dass die, die heute in den Institutionen sitzen, sich keine Revolution mehr wünschen - sie haben's sich im System gemütlich gemacht. Citoyens mit Cancel Culture. Akademiker mit Opferkult. Oberklasse mit Solidaritätsmaskerade.
Woke ist kein Aufstand der Unterdrückten - es ist das Herrschaftsinstrument einer neuen Klasse von kulturmarxistisch gebildeten Eliten, die weder schuften noch verzichten wollen, aber sich selbst zur unantastbaren Instanz moralischer Überlegenheit erklären.
Kurz:
Woke ist der pseudo-emanzipatorische Lack, der den Kapitalismus für Neulinke moralisch kaschiert - und profitabel hält.
Und während der naive Aktivist "Fuck Capitalism" brüllt, greift er beim fairgehandelten Soja-Latte doch brav zum Regenbogenprodukt von Nestlé.
Glückwunsch. Revolution als Marketing-Event. Kauf dir dein Gewissen rein.
Aber nenn es bitte nicht "Anstand". Es ist Ideologie im Sonderangebot.
Woke ist nicht Anstand. Woke ist Klassenarroganz im Regenbogenkostüm.


2025-06-25T15:39:33Z